Bern, 12.06.2019 - Im April 2019 standen rund 85'000 Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren vor der Ausbildungswahl. Davon haben knapp 48'000 eine Anschlusslösung. 55 Prozent der jungen Männer streben nach der obligatorischen Schulzeit eine berufliche Grundbildung an. Bei den jungen Frauen sind es rund 40 Prozent. Die hochgerechneten Zahlen gehen aus dem neuesten «Nahtstellenbarometer – Bildungsentscheide nach der obligatorischen Schulzeit» hervor, das der Befragungsdienst gfs.bern im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI erhoben hat.
Laut den Ergebnissen des im April 2019 erhobenen «Nahtstellenbarometers» ziehen die Jugendlichen für die Zeit nach Ende des Schuljahres 2018/2019 am häufigsten eine Lehre (berufliche Grundbildung) in Erwägung. Maturitätsschulen werden am zweithäufigsten genannt. In der französisch- und italienischsprachigen Schweiz weckt der Maturitätsweg am meisten Interesse. Schweizweit gewinnt die Matura an Interesse und der Wunsch nach einer Allgemeinbildung ist stärker vertreten als im Vorjahr. Neben der Lehre und der Maturität werden entweder eine Zwischenlösung oder ein Brückenangebot angestrebt. Die Berufswünsche der jungen Frauen und Männer, die eine Lehre machen wollen, unterscheiden sich stark. Neu in den Top 3 bei den jungen Männern ist die Lehre zum Elektroinstallateur (2018: Polymechaniker). Bei den jungen Frauen hat die Lehre zur Fachfrau Betreuung im Vergleich zu 2018 einen Platz gut gemacht und ist neu unter den Top 3. Trotz der sich abzeichnenden Veränderungen auf dem Berufsmarkt orientieren sich viele Jugendliche an Lehren, die seit langem beliebt sind. Viele angehende Lernende kamen dank einer vorangehenden Schnupperlehre zu ihrem Lehrvertrag.
Seitens Unternehmen wurden im April 2019 rund 80'000 Lehrstellen angeboten. Davon entfällt ein Grossteil auf die Branchen «Handel», «Gesundheits- und Sozialwesen», «Verarbeitendes Gewerbe» und das «Baugewerbe». In den Branchen «Energieversorgung» und «Verkehr» hat das Lehrstellenangebot zugenommen. Eine rückläufige Tendenz weisen insbesondere die Branche «Grundstücks- und Wohnungswesen» (Kaufleute Treuhand/Immobilien, KV) sowie das «Gastgewerbe» aus.
Das «Nahtstellenbarometer» wird jährlich zwei Mal erhoben. Stichtage sind jeweils der 15. April und der 31. August. Für die nun vorliegenden Hochrechnungen wurden vom 15. März bis 18. April 2019 10’776 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren schriftlich befragt. Auf Seiten der Unternehmen wurden vom 8. März bis 15. April 7861 Betriebe mit mindestens zwei Mitarbeitenden (in Vollzeitäquivalenten) schriftlich befragt.
Der detaillierte Ergebnisbericht zum «Nahtstellenbarometer» wird im Juli 2019 unter www.sbfi.admin.ch/barometer veröffentlicht.
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