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EUPATI Patientenvertretung in Forschung und Entwicklung

weiterbildung.ch
Dezember 2016

Brüssel/Basel, 16. Dezember 2016 – Die europäische Patientenakademie EUPATI hat soeben ihre Jahreskonferenz in Brüssel mit über 250 Teilnehmenden aus diversen europäischen Ländern abgeschlossen. Auch der Verein EUPATI CH war mit einer Schweizer Delegation vertreten, um das Anliegen einer wirksameren Patientenvertretung im Bereich der Forschung und Entwicklung neuer Medikamente besser zu verankern.
An der Konferenz in Brüssel wurden gegen 100 Patientenexperten aus diversen Ländern ausgezeichnet, die eine intensive zweijährige Ausbildung zu medizinischen Themen absolviert hatten. Diese Patientenexperten – darunter vier aus der Schweiz – sollen nun ihr Wissen an Patientenorganisationen und an Patienten weitergeben, die in Gremien wie Ethikkommissionen oder Advisory Boards sitzen. Jan Geissler, Direktor von EUPATI, konstatierte: «Die Patienten sind nicht mehr Gäste bei der Forschung und Entwicklung von Arzneien. Sie sind die treibenden Faktoren bei der Entwicklung neuer Medikamente.» Tatsächlich nehmen immer mehr Patientenvertreter Einsitz in Gremien, beispielsweise bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA, bei der im Jahr 2015 über 740 Patienten mitgearbeitet haben. Auch die Swissmedic hat ähnliche Arbeitsgruppen gestartet, die Patienten einbinden.

Wissen weitergeben
EUPATI stellt ihr gesamtes Wissen zu Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln auf einer Webplattform in sieben Sprachen zur Verfügung. Die Inhalte können in Form einer Toolbox und von Minikursen genutzt werden. Der Schweizer Verein EUPATI CH wurde im Oktober 2016 gegründet und hat bereits einen ersten Weiterbildungsanlass Ende November in Bern zu den Themen HIV und Hepatitis C veranstaltet. Damit alle Zugang zu diesen Veranstaltungen haben, werden sie als Webinare durchgeführt und bleiben so auch nachträglich aufrufbar.
Auf Augenhöhe diskutieren, um Patienteninteressen zu vertreten
Neben den medizinischen Themen sieht Hansruedi Völkle, Präsident von EUPATI CH, auch Bedarf an Weiterbildung bei der Interessensvertretung: «Patienten sind sich nicht gewohnt, in Gremien mit Ärzten und Forschenden auf Augenhöhe zu diskutieren. Oft werden sie zu wenig ernst genommen. Das muss sich ändern. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten.» Deshalb werden bei EUPATI CH für 2017 Weiterbildungen in der Interessensvertretung von Patienten geplant.

Weitere Informationen: www.eupati.eu