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Höhere Berufsbildung Bringt Profis weiter

Rettungssanitaeter
weiterbildung.ch
Mai 2016

Eine Kombination, die in der Wirtschaft gut ankommt. Jährlich schliessen rund 27 000 Berufsleute eine höhere Berufsbildung ab und qualifizieren sich damit für eine anspruchsvolle Fach- oder Führungsfunktion.

Was haben die Wirtschaftsinformatikerin, der Pilot, die PR-Beraterin, der Pflegefachmann, die Technikerin Maschinenbau, der Metallbauprojektleiter, die Küchenchefin oder der Rettungssanitäter gemeinsam? Ganz einfach: Sie alle haben eine höhere Berufsbildung absolviert.
Die höhere Berufsbildung richtet sich an Profis, die weiterkommen wollen – also an Berufsleute, die ihr Wissen im Hinblick auf eine Spezialisierung, auf eine anspruchsvolle Fach- oder Führungsfunktion oder gar auf die Führung eines eigenen Unternehmens erweitern bzw. vertiefen möchten. Die Zulassung setzt eine 3- oder 4-jährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis oder eine gleichwertige Ausbildung auf Sekundarstufe II mit Berufspraxis voraus.

Begehrte Fachkräfte
In der höheren Berufsbildung definiert die Wirtschaft die Inhalte – und die Wirtschaft orientiert sich dabei an den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts. Theorie und Praxis bilden eine Einheit, neues Wissen und erworbene Kompetenzen können im Berufsalltag direkt angewendet werden. Das macht die Absolventinnen und Absolventen einer höheren Berufsbildung zu begehrten Fach- und Führungskräften und motiviert jedes Jahr rund 27 000 Berufsleute, einen entsprechenden Abschluss zu erlangen.
 

Die höhere Berufsbildung gliedert sich in zwei Bereiche: die «eidgenössischen Prüfungen» und die «Höheren Fachschulen».
 

Eidgenössische Prüfungen
Erfahrene Berufsleute können sich mit einer eidgenössischen Prüfung in einem Fachbereich spezialisieren oder sich auf eine allgemeine Führungsfunktion bzw. auf die Führung eines Unternehmens vorbereiten. Zu den eidgenössischen Prüfungen zählen die Berufsprüfungen (BP) und die darauf aufbauenden höheren Fachprüfungen (HFP). Sie führen zu einem eidgenössischen Fachausweis beziehungsweise zu einem eidgenössischen Diplom.
In jedem Berufsfeld gibt es entsprechende Abschlüsse – insgesamt 410 an der Zahl. Die Kandidatinnen und Kandidaten machen sich in der Regel mit einem ein- bis zweijährigen Vorbereitungskurs fit für die Prüfung. Der Kursbesuch ist jedoch nicht obligatorisch, auch eine individuelle Vorbereitung ist möglich.
 

Höhere Fachschulen
Anders sieht es bei den Höheren Fachschulen aus. Geprüft wird, wer den entsprechenden Bildungsgang absolviert hat. Die Höheren Fachschulen bereiten auf eine anspruchsvolle Fach- oder Führungsfunktion vor. Sie fördern die Fähigkeit zu selbstständigem, methodischem und vernetztem Denken.

Die über 450 verschiedenen Bildungsgänge dauern zwei bis drei Jahre und können berufsbegleitend, teilweise auch vollzeitlich, absolviert werden. Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen erhalten ein eidgenössisches Diplom mit dem Zusatz «HF».
 

Lohnende Investition
Wer über einen Abschluss der höheren Berufsbildung verfügt, übt verantwortungsvolle Tätigkeiten aus, verdient mehr und ist kaum je von Arbeitslosigkeit betroffen. Das zeigen Untersuchungen. Die Investition in eine höhere Berufsbildung lohnt sich also.
Die Ausbildungskosten in der höheren Berufsbildung sind je nach Bildungsgang oder Vorbereitungskurs sehr unterschiedlich. Viele Unternehmen beteiligen sich jedoch, weil sie an gut qualifizierten Fachkräften interessiert sind. Eine Gesetzesänderung, welche eine stärkere Subventionierung der Absolventinnen und Absolventen vorsieht, ist in Vorbereitung.

 
Tertiärstufe
Die höhere Berufsbildung (eidgenössische Prüfungen, höhere Fachschulen) bildet zusammen mit den Hochschulen (Fachhochschulen, Universitäten, Eidgenössischen Technischen Hochschulen) die Tertiärstufe innerhalb der Bildungssystematik (siehe Grafik).
Die Durchlässigkeit zwischen dem Berufsbildung und Allgemeinbildung ist gewährleistet. Eine berufliche Grundbildung oder eine höhere Berufsbildung kann an die Universität führen, eine gymnasiale Matur an eine höhere Fachschule bzw. ein Hochschulabschluss an eine höhere Fachprüfung.
 

Berufe der höheren Berufsbildung
In der Datenbank des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) werden alle Abschlüsse der höheren Berufsbildung beschrieben.
www.sbfi.admin.ch/bvz

Text und Bild: berufsbildungplus.ch